Beschreibung
Gedanken zu den Grundlagen von Kiellands Schaffen
Noch einmal: Die ehrenwerte Gesellschaft
Im Verlauf meiner nun mehrjährigen Beschäftigung mit Alexander Kielland und seinem Werk ist mir immer wieder ein Satz in Erinnerung gekommen, der nicht von Kielland selbst, sondern von einem Autorenkollegen aus Deutschland niedergeschrieben worden. »Warum sollte das Buch eines Dichters nicht tendenziös und aktuell sein dürfen? Nur der Deutsche nährt gern ein vorurteilsvolles und moroses Mißtrauen gegen den Schriftsteller, der die Übel und Laster der Zeit brandmarkt; er mag sich nicht trennen von der liebgewordenen und bequemen Vorstellung eines schwärmenden, träumenden, lebensfremden Gesellen, der ihm die überlegene Rolle des Kunstgönners und –dulders gestattet, dessen Hervorbringung von Frauen nach Gebühr bewundert werden, aber aber ›ernsten Männern‹ im Grunde nichts zu sagen habe …
Der Autor:
Alexander Lange Kielland
Geboren am 18. Februar 1849 in Stavanger, Norwegen
Gestorben am 6. April 1906 in Bergen, Norwegen
Kielland wurde, wie er nicht ohne Stolz immer wieder betonte, im Revolutionsjahr 1848 gezeugt. Dieser Tatsache maß er – augenzwinkernd – einige Bedeutung für seinen Lebenslauf zu. Er stammte aus einer alten Patrizierfamilie in Stavanger, einem der reichsten und kultiviertesten Handelshäuser Norwegens.