Buchumschlag zum Buch Eine Nacht in Kairo

Renata von Hoessle
»Eine Nacht in Kairo –
Geschichten aus der Stadt, die niemals schläft«
104 Seiten – Preis 15,00 €
ISBN 978-3-86672-990-2

Kairo, 24 Millionen-Metropole am Nil, Stadt der Gegensätze, in der blanke Armut dicht an dicht mit sprudelndem Überfluss lebt.

Am 1. September 2008 begann ich dort ein Praktikum oder Projektassistenz beim DAAD, deutscher akademischer Austauschdienst, beendete dies nach 2 Monaten und widmete mich einem Studium der Bildhauerei an der Helwan University of Cairo.

Ziemlich schnell geriet ich in verschiedenste Kreise der internationalen Expatriot- sowie der ägyptischen Gesellschaft – ich lernte ägyptische Jungunternehmer kennen, die dem Anschein nach mit dem ägyptischem Alltagsleben gar nicht in Berührung kamen. Sie verbrachten ihre Sommer in der Schweiz und fütterten im Winter die teuersten Boutiquen, Lokale und Clubs Kairos aus ihren Portemonnaies.

Ebenso verbrachte ich viel Zeit mit jungen, aufstrebenden Künstlern und Wissenschaftlern, die, selbstverständlich nur wenn wir allein waren, die in Ägypten herrschende oder nicht herrschende Ordnung kritisierten und – wie ich während der ägyptischen Revolution erfuhr, jeden Tag am Tahrirplatz für die Freiheit des ägyptischen Volkes einstanden.

Ich stritt mich mit den Taxifahrern, verlebte einige Abende in dem Ziegenstall einer ägyptischen Prinzessin und half einer französischen Kunsthändlerin dabei, den Verbleib ihrer in der Wüste Jordaniens gekidnappten Schwester aufzudecken…
Alltag in dieser nervenzerreissenden Stadt!

Wahrscheinlich habe ich nur einige wenige der unzählbaren Farben und Facetten dieser Stadt gesehen und auch davon nur einen kleinen Teil aufschreiben können, aber ich hoffe dennoch, dass der Leser dieses Büchleins meine Worte erfühlen und einige der Bilder, die ich sah, sich vorzustellen vermag.

Es sind einige wenige der Millionen Spiegelsplitter, die diese Stadt reflektieren kann. Eines der vielen Puzzlestücke, die das große Ganze dieser Welt ergeben, vor deren Ansicht wir unsere Augen nicht verschließen sollten.