Sandberg, Barlach im Banne des Schwebenden

5,95 

H. J. Sandberg
»›Ewig derselbe in immer anderer Form‹. Barlach im Banne des Schwebenden«
48 Seiten, Preis 5,95 €
ISBN 978-3-86672-020-6

Ernst Barlach hat sich intensiv mit den Werken der christlichen Mystik auseinander gesetzt. Nach seinem Tod fand man in den Beständen seiner Bibliothek unter anderem Werke von Dante, Meister Eckehart, Heinrich Suso und Jakob Böhme. Besondere Faszination übte auf ihn dabei die Gestalt des Engels aus. 1912 entstanden die ersten Entwürfe für den (interessanterweise flügellosen) Dom-Engel von Güstrow.

»… der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.«
(1 Mos. 1,2)

Hans-Joachim Sandberg gelingt es in seinem Buch, die Einflüsse zu rekonstruieren, die Ernst Barlach zu seiner Gestalt des Schwebenden, des Engels von Güstrow, inspiriert haben.

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Beschreibung

Das erwartet Sie:

Barlach im Banne des Schwebenden

Bedenkt das Dunkel und die große Kälte
in diesem Tale, das von Jammer schallt.
Bertolt Brecht

I

„Die Bewegungen des Geistes, ihr plötzliches Aufblitzen, ihre Verbreitung, ihr Innehalten sind und bleiben unsern Augen wenigstens insoweit ein Rätsel, als wir von den dabei tätigen Kräften immer nur diese und jene, aber niemals alle kennen.“ Jacob Burckhardts Satz, die Bewegungen des Geistes im allgemeinen betreffend, dürfte ebenso für die des Geistes im besonderen gelten, somit auch für Barlachs Bemühungen um den Schwebenden als Inbegriff und Ausdruck des Geistigen, vorwiegend in der Gestalt des Engels. Im folgenden sollen literarische Inspirationsquellen für Barlachs Darstellungen des Schwebenden im Blickfeld stehen, wurden doch seine Arbeiten nicht allein durch Werke der Graphik, der Malerei, der Plastik geprägt. Das nach Barlachs Tod erstellte Verzeichnis seiner Bibliothek läßt darauf schließen, daß auch literarische Anregungen für seine Auseinandersetzung mit dem Schwebenden von Bedeutung gewesen sein dürften.

Kreative Prozesse spielen sich im Verborgenen ab. Scheinbar unvermittelt auftauchende Ideen erweisen sich oft als das Ergebnis eines langen Prozesses, ausgelöst durch Impulse, deren Ursprung im Dunkeln liegt. Die Inkubationsdauer vom ersten Anstoß zu einem Vorhaben bis zu dessen Ausführung ist schwer zu bestimmen. Barlach begegnete der Erscheinung des Engels früh. Die Frage, welche Lektüre seine Annäherung an das Phänomen des Schwebenden begünstigt haben könnte, läßt sich nur mit Vermutungen und Vorbehalt erwägen. Die aus seiner Bibliothek zu ermittelnden Befunde lassen immerhin erkennen, daß bestimmte Werke folgender Dichter größere Beachtung verdienen: Dante, Meister Eckehart, Heinrich Suso, Jakob Böhme, Goethe, Jean Paul, Eduard Mörike, Gerhart Hauptmann, Rainer Maria Rilke und Theodor Däubler. Unter den Texten, die für Barlachs Auseinandersetzung mit der Erscheinung des Schwebenden, besonders unter dem Aspekt der Ausstrahlung des Geistes, von Bedeutung gewesen sein mögen, ist eine Auswahl zu treffen. Mehr oder weniger handelt es sich um Werke, für welche die Heilige Schrift eine Quelle der Inspiration war. Zunächst jedoch muß auf die Überlieferung der Antike hingewiesen werden, die, unter gewandelten Bedingungen, auch in der Bibel ihren Niederschlag gefunden hat.

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Der Autor:

Hans-Joachim Sandberg

Prof. Dr. Hans-Joachim Sandberg erhielt seine Ausbildung an der Freien Universität Berlin und an den Universitäten Oslo und Bergen. Seit 1958 unterrichtet er in Norwegen.

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,250 g