Kraske, Manns Tagebuchaufzeichnungen

8,50 

Bernd M. Kraske
»›Es kenne mich die Welt…‹
Thomas Manns Tagebücher«
52 Seiten – Preis 8,50 €
ISBN 978-3-86672-025-1

Nach Veröffentlichung der Tagebücher von Thomas Mann mußte die Biographie dieses Repräsentanten Deutschlands neu geschrieben werden. Es kamen Erkenntnisse an die Öffentlichkeit, die Thomas Manns Leben und Werk in einem etwas anderen Lichte zeigten. – In dem hier veröffentlichten Vortrag zeigt Bernd M. Kraske einen über weite Strecken zerrissenen, ambivalenten Thomas Mann, der er eben auch gewesen ist: ein Zweifler, gleichermaßen zurückhaltend und sich in den Vordergrund schiebend, wenn es notwendig gewesen ist, halt einen Thomas Mann, der immer ein wenig auch von seinen Romanhelden in sich trug.

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Beschreibung

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Am Abend des 21. Mai 1945 notierte Thomas Mann in seinem Tagebuch: „…alte Tagebücher vernichtet in Ausführung eines längst gehegten Vorsatzes. Verbrennung im Ofen draußen.“ Draußen, das hieß im Garten seines kalifornischen Domizils, des so genannten „Seven Palms House“ am San Remo Drive 1550 in Pacific Palisades, in der Bucht von Santa Monica, nahe Hollywood, welches sich die Manns 1941 hatten bauen lassen. Es war nicht das erste Autodafé, das Thomas Mann verübte, schon der angehende Schriftsteller hatte sich 1896 in München der Tagebücher seiner Jugendzeit entledigt. Und im kalifornischen Garten brannten nicht alle Tagesaufzeichnungen. Diejenigen, die mit dem Beginn des Exils im Jahr 1933 begannen, hatte er aufbewahrt und noch vor der Rückkehr ins alte Europa 1951 verpackt und versiegelt. „Daily notes, 1933-1951, without any literary value“, hatte er eigenhändig darauf geschrieben und zusätzlich verfügt, sie dürften erst zwanzig Jahre nach seinem Tod geöffnet werden. Auch mit den verbliebenen Tagebüchern der letzten Lebensjahre verfuhr er so. Kurz vor der Abreise zur Premiere des Films „Königliche Hoheit“ in Amsterdam am 30. Juni 1955 hatte er die Hefte verpackt und zu den anderen gelegt, so als ob er geahnt habe, dass diese Reise seine letzte sein sollte, dass er nicht mehr an den Schreibtisch nach Kilchberg am Zürichsee zurückkehren sollte. Nach seinem Tod 1955 versiegelte die älteste Tochter dieses Paket und versah es mit der entsprechenden Aufschrift.

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Der Autor:

Bernd M. Kraske

Von 1985 bis 2012 Leiter der Kultur- und Veranstaltungseinrichtungen der Stadt Reinbek. Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen zur deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Seit 1998 wöchentliche Rundfunkbeiträge zu aktuellen Themen aus dem Kunst- und Kulturbereich.